Momentan höre ich mit einem Ayon-S3 Streamer / Vorverstärker, einer Graaf GM100 Röhrenendstufe und Geithain ME100 mit zwei Meter Basisabstand. Um den Strom kümmert sich ein Furman AC 210, versorgt über einen eigenen Stromkreis und abgesichert mit Neozed Schmelzsicherung im Stromkasten. Als analoge Verbindung vom Streamer zur Endstufe verwende ich das Horn Audiophiles Odin. Lautsprecherkabel ist selbstkonfektionierte 7x1,5mm2 Mantelleitung mit Isolator aus PE. Es ist zwar schwer zu verlegen / sehr steif (7x1,5mm "Solidcore"), klingt aber hervorragend und kostet fast nichts.
Ich versuche ungefähr bei jedem Teil der Wiedergabekette inklusive meines Hörraums ungefähr 85 % des Möglichen zu erreichen.
Eine Acourate-Raumkorrektur musste wieder gehen. Eine in meinem Raum vorhandene Pegelüberhöhung im Bereich von 60 Hz wird jetzt durch zwei Membranabsorber ausreichend gut linearisiert.
Siemens E88CC aus Anfang der 60er Jahre in der Graaf Endstufe machen (für mich) den Hochtonbereich der Lautsprecher luftiger und natürlicher. Mit eigenen Messungen kann ich zwischen unterschiedlichen Röhrenherstellern gleichen Typs zwar keinen Unterschied feststellen, zu hören ist er jedoch eindeutig. Mit Analogkabeln ergeht es mir das genauso. Am Ende sollte immer das Ohr entscheiden was besser / natürlicher / echter klingt. Grobe Unzulänglichkeiten lassen sich heute mit Hilfe der Messtechnik gut herausfinden und beheben. In 50 Jahren wird man aber noch viel mehr Mess- / Bewertungsparameter gefunden haben und diese dann in die Kategorie "extrem wichtig" einordnen. Möglicherweise schneiden dann Röhrenverstärker im Vergleich zu ihren Transistorkollegen auch messtechnisch wieder besser ab. Geht man nur nach den Messergebnissen mit Acourate "Raumkorrektur", so müsste diese Lösung - nach den heute bekannten Maßstäben - eigentlich besser klingen; theoretisch zumindest. Das Gehörte sagt mir leider wieder etwas anderes - es ist zum Verzweifeln. Insbesondere als Messtechniker muss man akzeptieren, nur einen (kleinen?) Ausschnitt der Wahrheit beleuchten / messen zu können. Bei Digitalkabeln, "Raumharmonisierung" oder irgendwelchen Strahlen hört dann aber meine Voodoo-Toleranz eindeutig auf :)
Die Umstellung der Elektronik zur Raumseite - in einem Bereich mit relativ geringer Bassanregung - brachte bei mir einen großen Sprung in der Wiedergabequalität; trotz jetzt sehr langer Lautsprecherkabel. Zudem wurden die Geräte "geknetet" mit Knetmasse aus dem Automobilbau (TEROSON"Terostat IX") und Blu-Tack. Es ist unglaublich was - selbst bei hochwertiger Elektronik - die Mikrofonie für negative Auswirkungen hervorruft. Die 15 € für die Knete und einige Stunden Arbeit zu investieren war wohl meine beste Investition. Mit HiFi Voodoo / "Resonanzoptimierung" oder schlechter Gerätekonstruktion hat das nichts zu tun, es ist einfach physikalisch zu begründen. Wahrscheinlich lassen sich entsprechend behandelte Geräte - aufgrund des unprofessionell aussehenden Innenlebens - nur schlechter verkaufen. Solange die Kondensatoren mit Umsicht behandelt werden und Widerstände unbehandelt bleiben, schätze ich das Risiko von Temperaturproblemen als sehr gering ein. Möglicherweise sind Mikrofonieeffekte der elektronischen Bauteile sogar die Ursache weshalb mich aktive Lautsprecher klanglich bislang nicht vollständig überzeugen konnten.